Qualität der Studiengänge der Uni Luzern in Bezug auf den Berufseinstieg

Die Ursachen des Fachkräftemangels sind vielfältig und komplex. Bei der Bekämpfung ist eines der vielen Handlungsfelder das Bildungswesen und die Qualifikation der arbeitsfähigen Bevölkerung. Gemäss FDP-Kantonsrat Gaudenz Zemp (Horw) zeigen aktuelle Zahlen des BfS, dass diese arbeitsmarktbezogene Qualifikation der Studierenden der Uni Luzern nicht immer gelingt. Er fordert deshalb eine Klärung von der Regierung, wie sie diese die Zahlen einordnet, inwiefern die statistischen Erkenntnisse in die Angebotssteuerung einbezogen werden und welche Handlungsmöglichkeiten die Regierung sieht.

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, müsste aus bildungsökonomischer Sicht ein Maximum an Personen auf möglichst direktem Weg und kostengerecht zu Fachkräften ausgebildet werden. Ziel sollte es sein, dass die Fachkräfte anschliessend lange hochprozentig im Berufsfeld arbeiten. Ein grosser Teil der schulisch stärksten Jugendlichen, welche über das Gymnasium an die Universität gelangen, wählt ein geistes- oder sozialwissenschaftliches Studienfach. Ein zeitlich langer Weg, der vollschulisch organisiert und staatlich finanziert wird. Die Zahlen des Bundesamts für Statistik (BfS) zeigen jedoch, dass viele Absolventinnen und Absolventen ein Jahr nach ihrem Abschluss Schwierigkeiten haben, eine ihren Vorstellungen entsprechende Stelle zu finden (beispielhaft Ethnologie, Soziologie, Kommunikationswissenschaften, Geschichte und Philosophie; siehe Anfrage). Ein beachtlicher Teil der Befragten gibt zudem an, dass für ihre Stelle kein Abschluss in ihrem Fach verlangt wurde, ihre Stelle keinen inhaltlichen Bezug zum Studium aufweist oder ihnen das Studium nicht als gute Grundlage für den Berufseinstieg gedient hat. Viele Absolventinnen und Absolventen haben dabei eine befristete Anstellung oder sind teilzeitlich beschäftigt.

FDP-Kantonsrat Gaudenz Zemp konfrontiert nun die Regierung mit diesen Zahlen und will eine faktenbasierte Diskussion über die bildungsökonomische Steuerung der universitären Bildung ermöglichen. Ziel des Vorstosses ist es, ein arbeitsmarktgerechtes Bildungssystem an den Universitäten zu fördern. Insbesondere soll mit der Anfrage geklärt werden, in welcher Form die Zahlen des BfS bei der Steuerung des Angebots an der Universität Luzern beigezogen werden und welche Vorgaben der Universitätsleitung dadurch gemacht werden. Für ein Studium gibt der Kanton in der Regel über CHF 100'000 Franken aus. Aufgrund der Zahlen des BfS fordert Zemp eine Einschätzung der Regierung zur entsprechenden Bildungsrendite der exemplarisch aufgeführten Studiengänge und zur Eignung ebendieser im Hinblick auf die wirksame Bekämpfung des Fachkräftemangels. Schliesslich soll die Regierung auch aufzeigen, über welche Handlungsmöglichkeiten sie verfügt, um die Zahlen an der Universität Luzern zu verbessern.

Weitere Angaben können der Anfrage entnommen werden.